Schwebebalken

Zwischen den Welten

Was sich in der Trauer verändert, ist mein Bewusstsein, dass ich mich zwischen zwei Welten bewege: Zwischen der alten Welt, der in der mein Mann und ich zusammen waren und der jetzigen Welt, in der die Erinnerungen sehr präsent sind. In der jetzigen Welt gibt es viele neue Eindrücke und Begegnungen mit neuen Menschen. Der Tod nimmt uns die Zukunft und die Pläne, die wir noch hatten. Plötzlich ist es eine ganz andere Zukunft, ein anderes Leben.


Es fühlt sich an wie das Balancieren auf einem Schwebebalken. Manchmal auch wie ein Drahtseilakt. Und es ist gar nicht so leicht in der Balance zu bleiben.


Es hilft zu verstehen und im Herzen zu fühlen, dass beide Welten jetzt ein Teil von mir sind. Es macht oft traurig, wenn ich innerlich in die vergangene Welt zurückkehre. Aber es ist wichtig ab und zu dorthin zurückzukehren – ohne stecken zu bleiben. Irgendwann findet das Herz in beiden Welten Frieden: In der alten und in der jetzigen Welt. Frieden und die richtige Balance auf dem Schwebebalken.

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