Trauerlöcher
Trauerlöcher. Was ist das. Dazu ein Gedicht von mir.
Die Frage nach dem Warum: Ein komplexes Thema. Das Warum ist sicher so vielfältig wie es Suizide gibt, immer individuell und doch gibt es Gemeinsamkeiten.
Von ignorant, schockiert, hilflos bis liebevoll und zutiefst verständnisvoll – wie die Menschen in meinem Umfeld auf den Tod meines Mannes, insbesondere auf das Thema Suizid reagiert haben.
Suizid kommt in Deutschland alle 53 Minuten vor. Alle 5 Minuten wird ein Versuch unternommen. Wieso reden wir eigentlich so wenig darüber?
Ich schreibe diesen Beitrag, weil ich als Kriegsurenkelin in mir noch ganz deutlich Trauer als das Vermächtnis meiner Ahnenlinie spüre. Es ist genau jetzt die Zeit die Trauer unserer Ahnen anzuschauen und zu heilen.
Auch meinem Anfang als Trauerbegleiterin wohnt so ein Zauber inne. Ich bin meinem Herzenswunsch gefolgt und stehe nun am Anfang einer neuen, zauberhaften Stufe meines Lebens.
Ich finde es mittlerweile außerhalb eines engen vertrauten Kreises schwierig offen zu sagen, dass ich traurig bin, weil ich meinen Mann vermisse.
Ich finde es schwierig, weil der Raum in unserer Gesellschaft dafür zu fehlen scheint.
Was aber versteckt sich hinter der Bürokratie im Todesfall?
Dieses Thema ist mir ein Anliegen, da ich selbst erfahren habe in welchem Jungle der Bürokratie man sich nach einem Todesfall als Hinterbliebene/r befinden kann.